Vorsichtige Öffnung des Aschrams für den Samadhidarshan

Sairam ihr Lieben,

anbei die neuesten Nachrichten aus Puttaparthi und dem Ashram.

Wie in ganz Indien so ist auch in Puttaparthi die Anzahl der Corona Fälle stark angestiegen. Es ist eher schwierig konkrete Informationen zu bekommen, aber die letzte offizielle Statistik vor einigen Tagen besagte, dass es in Puttaparthi und näherer Umgebung insgesamt 1200 positive Fälle gegeben habe und circa 150 aktiv sind. Trotz dieses hohen Anstiegs sind die Ausgangssperren gelockert worden und im Dorf sind jetzt die Geschäfte den ganzen Tag bis 7 Uhr geöffnet. Nach allem, was ich bei meinen sehr seltenen Ausflügen ins Dorf wahrnehmen konnte, wird die Situation im Dorf eher locker genommen.

Insgesamt hängen noch ca. 20 westliche Devotees im Aschram fest, wobei sie es anscheinend vorziehen hier zu bleiben statt heimzukehren.

Der Aschram ist weiterhin für die Außenwelt geschlossen, aber mit der steigenden Zahl der Fälle im Dorf wurde das Virus auch in den Aschram getragen. Auch wenn viele Aschrameinrichtungen weiterhin geschlossen sind, wohnen doch die derzeit aktiven Mitarbeiter beispielsweise aus Radio Sai oder dem Einkaufszentrum oder der Verwaltung fast alle im Dorf, und so gab es schließlich auch im Ashram positive Fälle, wenn auch nicht viele. Der Ashram handelt sehr vorsichtig, wenn in einer Abteilung ein Corona positiver Fall ist, werden alle anderen Mitarbeiter getestet. Nachdem Swamis Covid Hospital noch nicht eröffnet war, wurde Nord 1 zum Quarantänezentrum gemacht und alle positiven Fälle dorthin verlegt und betreut. Anscheinend waren die meisten asymptomatisch oder hatten kaum Symptome. Nach Eröffnung von Swamis Covid Hospital gegenüber vom Superhospital wurde Nord 1 aufgelöst, aber die Ärzte und Schwestern aus Swamis Krankenhäusern, die jeweils eine Woche Dienst im Covidhospital leisten müssen, werden vorher und nachher im Aschram in Nord 2 unter Quarantäne gesetzt. Es scheint derzeit kaum mehr positive Fälle im Ashram zu geben, zumindest hört man nichts mehr.

In dieser Situation wird nach einem halben Jahr der Ashram am 27. September erstmalig vorsichtig geöffnet, und zwar ausschließlich für den Samadhidarshan, das heißt die Devotees dürfen morgens und abends nach dem Arati in den Aschram kommen und am Samadhi vorbeigehen, sich aber nicht im Ashram aufhalten und auch nicht die Ashrameinrichtungen nutzen. Die Darshanhalle bleibt während der Veden und Bhajans weiterhin für die Öffentlichkeit geschlossen.

Die Situation richtet sich nach den Bestimmungen der Regierung, derzeit sind religiöse Versammlungen nur für höchstens100 Leute erlaubt, was bedeutet, dass eine Öffnung der Halle derzeit nicht möglich ist.

Krishnas und Ganeshas Geburtstag in aller Stille gefeiert

Im Aschram werden weiterhin Verschönerungsarbeiten vorgenommen, derzeit wird die südindische Kantine frisch gestrichen, und mittlerweile ist nach Nord 4 und Nord 3 auch Nord 5 renoviert worden.

Eine Reihe von Festtagen sind fast unbemerkt vorbeigezogen, und zwar Krishnas Geburtstag am 11. August und Ganeshas Geburtstag am 20. August. Normalerweise wird das Ganeshafest hier ausgiebig gefeiert und alle Studenten kommen mit ihren phantasievollen Ganeshamodellen zum Darshanplatz, aber die Schulen und Universitäten sind weiterhin geschlossen und der Unterricht findet online statt. So wurden nur zwei Ganeshas, einer am Eingangstempel und einer in der Bhajanhalle, in aller Stille verehrt und im Auto zu ihrer Bestimmung gebracht.

Meist werden an Festtagen einige besondere Lieder gesungen oder eine Ansprache von Swami eingeblendet, aber die Darshanhalle ist immer wunderschön festlich geschmückt, als säßen alle Devotees und Swami dort. Ansonsten gibt es online Sonderprogramme. Das nächste größere Fest ist Dasara, und soweit ich gehört habe, wird das Yajna auch in Abwesenheit von Zuschauern abgehalten werden. Die göttlichen Schwingungen werden auch so alle erreichen!

Ungewissheit über die weitere Entwicklung

Was Reisen hierher angeht, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis es empfehlenswert ist hierher zu reisen, und auch international müssen die Bestimmungen, was Flüge und Quarantänezeiten angeht, förderlich sein. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis man im Aschram wohnen kann. Jetzt bleibt erst mal abzuwarten, wie das Experiment Samadhidarshan abläuft und ob es zu einer weiteren Öffnung des Aschrams kommt oder nicht.

Mit lieben Grüßen von hier!

Susan Boenke

Dr. phil. Susan Boenke
Prashanti Nilayam