Feierlichkeiten im sommerlichen Aschram

Sairam, ihr Lieben,
trotz der heißen Sommermonate und Schulferien ist der Aschram immer wieder voll und lebendig, mit einer Reihe von Veranstaltungen. So wurden hier allein innerhalb von zehn Tagen vier Neujahrstage gefeiert! Jeder indische Staat und ethnische Gruppierung haben je nach Sprache, Region, Religion etc. ihr eigenes Neujahrsfest, wobei manche sich nach dem Mondkalender und manche nach dem Sonnenkalender richten.

Die Feierlichkeiten begannen am 6. April mit Ugadi, dem Neujahrsfest der telugu- und kannadasprachigen Inder. Die Marathis feiern am selben Tag ihr Neujahr unter dem Namen Gudi Padwa. Wie immer wurden morgens aus dem Almanach die Vorhersagen für das nächste Jahr durch einen Pandit vorgetragen. Der Name des neuen Jahres ist Vikari, was u.a. „verderblich, krank, verrückt, verdreht, hässlich“ bedeutet. Entsprechend umfassen die Vorhersagen für das Jahr Kriege, Naturkatastrophen, politische Unruhen etc. Wie Swami wiederholt bei Neujahrsfesten sagte, ist es in solchen Zeiten besonders wichtig, an Gott und Gottes Namen festzuhalten. Als das neue Jahr vor 60 Jahren ebenfalls Vikari hieß, sagte Swami, der Name des Jahres ist verdreht, krumm; wir aber sollten in all unseren Handlungen transparent sein, ehrlich, eindeutig und gradlinig und keine verdrehten Wünsche haben.

Der Jugendzweig der SSSO Andhra Pradesh führte am Abend von Ugadi im Rahmen seiner zweitägigen Pilgerreise ein Tanzdrama unter dem Titel „blossoming compassion“, „(er)blühendes Mitgefühl“, auf.

Am nächsten Tag (7.4.) wurde erstmalig das Neujahrsfest der Sindhis gefeiert; sie bilden eine kleine Gruppierung, die aus der Provinz Sindh im heutigen Pakistan stammt und immens unter der Teilung von Pakistan und Indien gelitten hat. Die Feier des Neujahrs dieser ethnischen Gruppe diente auch der Bewahrung ihrer aussterbenden Traditionen. Der Name des Sindhi Neujahrs ist Cheti Chand; an diesem Tag wird die Herabkunft ihres Schutzheiligen und Gottes Jhulela, eine Inkarnation des Gottes Varuna, gefeiert. Während Varuna in der vedischen Zeit vor allem für die Himmelssphären und kosmisches Gesetz und Moral zuständig war, wurde und wird er später im Hinduismus eher als Gott des Wassers, der Flüsse und Meere verehrt.

Bilder aus der Purnachandrahalle, wo 700 Devotees aus Kerala im Vorfeld ihres Neujahrsfestes Vishu eine Puja zu Ehren der Göttin Lalitha mit Rezitation ihrer 1000 Namen durchführten

In diesem Jahr fielen das Neujahrsfest der Tamilen, der Keraliten und Ramas Geburtstag in dieselbe Zeit. Am 12. April führten 700 Devotees aus Kerala im Vorfeld ihres Neujahrsfestes Vishu eine Puja zu Ehren der Göttin Lalitha mit Rezitation ihrer 1000 Namen in der Purnachandrahalle durch. Am 13. April hielten die Devotees aus Tamil Nadu dort ihr jährliches Gayatrihoma ab, ein Feueropfer mit Rezitation des Gayatrimantras für den Weltfrieden.

Außerdem traf im Vorfeld von Ramas Geburtstag eine Gruppe von 2000 Devotees aus Hyderabad ein. Sie führten am 13. 4. abends ein Tanzdrama unter dem Titel „Rama Katha Rasa Vahini“ auf, in dem die Geschichte Ramas durch das Medium des Tanzes dargestellt wurde. An Ramas Geburtstag am 14. April morgens wurde wie jedes Jahr die Hochzeit von Rama und Sita zeremoniell durchgeführt, zur Erinnerung: Es ist eine Symbolik der Vereinigung von individueller Seele (Sita) und Gott (Rama), von Schöpfung (prakriti) und Schöpfer (purusha). Abends gab es ein Programm der Tamilnadu Devotees, deren Neujahr diesmal auf Ramas Geburtstag fiel. Am 15.4. wurde mit Aufführungen und Musikprogrammen das Neujahrsfest der Einwohner von Kerala, Vishu genannt, gefeiert.

Am Vorabend des Mahasamadhitages (23.4.) führten Swamis gegenwärtige und ehemalige Studenten ein beeindruckendes Stück über die Essenz von Sai und seine andauernde Präsenz auf, mit Rückblenden auf frühere Avatare.

Der Mahasamadhitag - Aradhana, Huldigung, genannt, der Tag, an dem Swami seinen Körper verließ (24. April) -  wurde morgens traditionell mit Tyagaraja - Kirtans und erfrischend kurzen Ansprachen gefeiert, gefolgt von einer sehr klaren Ansprache von Swami über die zugrundeliegende Einheit von allem. Es gibt keine Dualität. Alles was wir sehen ist eine Reflektion unseres Selbstes.  Bhagavan und wir sind eins. Wir sind im Grunde göttlich. Nach dem Abschlussarathi konnte jeder ein reichhaltiges kostenloses Lunchprasad hinter den Nordgebäuden im Aschram zu sich nehmen. Außerdem versammelten sich im Hillviewstadium an die 40 000 Menschen, um an diesem besonderen Tag Swamis Liebe in Form von kostenloser Kleidung und Nahrung zu erhalten.

Im Hillviewstadium versammelten sich am Todestag von Swami rund 40 000 Menschen, um kostenlose Kleidung und Nahrung zu erhalten

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